Michael Brauchle
27. Februar 1990
Lauchheim-Hülen
Nach Dressur und Kegelfahren lag das deutsche Team (und auch Brauchle in der Einzelwertung) noch auf dem vierten Platz, „und mit dem Bundestrainer habe ich besprochen, auf Sicherheit für die Mannschaft zu fahren“. Doch die Aachener Marathonstrecke liegt dem Lauchheimer einfach, hier gewann er schon 2008, 2011 und 2013. Und bei der EM distanzierte er den zweimaligen Team-Weltmeister Ijsbrand Chardon (NED) um 14 Punkte! „Ich war heute nicht schnell genug – das war das Problem“, sagte dieser leicht frustriert.
Zunächst wurde Chardon als Europameister gefeiert, doch nach langem Rechnen stellte sich heraus, dass einige Ergebnisse vertauscht und so ein falsches Endresultat veröffentlicht worden war. Am Ende bekam dann jedoch Michael Brauchle – in der Ausgehuniform der Bundeswehr – die Goldmedaille umgehängt. Und bei der Siegerehrung für die Mannschaft gab es für den Schwaben sowie Christoph Sandmann (Lähden) und Georg von Stein (Moldautal) noch die Silbermedaille obendrauf. Bemerkenswert: Georg von Stein, der auch in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle an den Start geht, war bei der Europameisterschaft durch einen gebrochenen Knöchel gehandicapt!
Michael Brauchle ist der jüngste Spross einer „Fahrer-Familie“: Vater Franz (55), ein Hufschmied, ist mehrfacher Baden-Württembergischer und Deutscher Meister in verschiedenen Anspannungsarten sowie Träger des Goldenen Fahrabzeichens. Er startete seine Fahrsportkarriere mit 15 Jahren. Mutter Brigitte begann bereits im Alter von 13 Jahren, war Beifahrerin ihres Mannes und später beider Söhne. Heute ist sie Fahrlehrerin, Trainerin und „Mädchen für alles“. Bruder Steffen Brauchle, zwei Jahre älter als Michael und Zerspanungstechniker, saß schon als Vierjähriger auf dem Bock eines Pony-Einspänners und wurde Mannschafts-Weltmeister mit dem Pony-Zweispänner und zweimal mit dem Pony-Vierspänner.
Mit elf Jahren fuhr Michael Brauchle zunächst Ein- und Zweispänner, ab 2006 dann die großen Viererzüge. Zwei Jahre später wurde er in den Championatskader der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) berufen und holte mit dem deutschen Team die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2008 im niederländischen Beesd. Dasselbe Kunststück gelang ihm 2012 bei der WM in Riesenbeck.
Michael Brauchle wurde im September 2015 in Donaueschingen Deutscher Meister und sicherte sich zudem viermal den Titel eines Vierspänner-Landesmeisters. Er ist, wie sein Bruder und sein Vater, Träger des Goldenen Fahrabzeichens.
Größte Erfolge
2015
Europameister Einzel Aachen
Silbermedaille Mannschaft Europameisterschaft Aachen
Deutscher Meister Donaueschingen
2014
Silbermedaille Mannschaft Weltmeisterschaften Caen (FRA)
Bronzemedaille Deutsche Meisterschaft Riesenbeck
2013
Silbermedaille Mannschaft Europameisterschaft Izsak (HUN)
Silbermedaille Deutsche Meisterschaft Donaueschingen
Sieger Deutsches Fahrderby Riesenbeck
Zweiter Nationenpreis CAIO Aachen
2012
Silbermedaille Mannschaft Weltmeisterschaften Riesenbeck
Zweiter Nationenpreis CAIO Aachen
Dritter Deutsches Fahrderby Donaueschingen
2011
Bronzemedaille Mannschaft Europameisterschaft Breda (NED)
Bronzemedaille Deutsche Meisterschaft Riesenbeck
Zweiter Nationenpreis CAIO Aachen
Siebter CAI-Weltcup Stuttgart
2010
Zweiter Nationenpreis CAIO Aachen
Sechster CAI-Weltcup Stuttgart
2009
Sechster CAI-Weltcup Stuttgart
2008
Silbermedaille Mannschaft Weltmeisterschaften Beesd (NED)
Fünfter CAI-Weltcup Stuttgart
2007 Silbermedaille Deutsche Meisterschaft Greven-Bockholt
Vierter CAI-Weltcup Stuttgart