Über 170 Reiterinnen und Reiter aus 26 Nationen mit mehr als 300 Pferden satteln oder spannen in Stuttgart an, und die internationalen Top-Stars lockt die bewährte Mischung aus hochwertigen Prüfungen mit der Möglichkeit, wertvolle Punkte für die Weltcup-Finals zu sammeln, die prestigeträchtigen GERMAN-MASTER-Titel, aber auch die zwei ausgeschriebenen Mercedes-Pkw und Preisgelder. Außerdem sorgen die optimalen Bedingungen in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, der großzügige Abreiteplatz in der Porsche-Arena und die perfekt eingerichteten Stallungen dafür, dass alle gerne in die baden-württembergische Landeshauptstadt kommen. Und natürlich begeistert die herausragende Stimmung in der meist vollbesetzten Halle die Protagonisten. „Die Zuschauer sind sehr sach- und fachkundig und feuern alle Aktiven gleichermaßen an“, unterstreicht Andreas Krieg, einer der drei Turnierleiter, der selbst schon erfolgreich in Stuttgart geritten ist und mittlerweile seiner Tochter Leonie die Daumen drückt, die sich für das Finale des BW-Bank-Hallenchampionats qualifiziert hat.
Die sportliche Bedeutung der STUTTGART GERMAN MASTERS ist unbestritten. Gleich in drei Disziplinen können Weltcup-Zähler für die Finals im April 2019 geholt werden: Im Springen beim abschließenden Großen Preis von Stuttgart mit Mercedes-Benz, WALTER solar und BW-Bank am Sonntag (15 Uhr) für den Longines FEI Jumping World CupTM 2018/2019 und in der Dressur bei der Grand-Prix-Kür des FEI Dressage World Cup™ 2018/2019 am Samstag (16.30 Uhr). Die Viererzugfahrer machen am Samstag (12.45 Uhr) mit dem FEI Driving World Cup™ 2018/2019 um den DB SCHENKER GERMAN MASTER bereits zum 17. Mal in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle Station und messen sich in einem Zeit-Hindernisfahren in zwei Umläufen. In Stuttgart schlug bekanntlich 2002 nach achtjährigen Probeläufen die Geburtsstunde des Fahrer-Weltcups. Beim Fünf-Sterne-Turnier im NeckarPark fanden im vergangenen Jahr erstmals zwei Prüfungen der internationalen Ponyreiter um die FEI Jumping Ponies Trophy statt, die jetzt ebenfalls wieder auf dem Programm stehen.
Die Reit-Elite aus dem Ländle trägt am Donnerstag, dem traditionellen „Tag der Baden-Württemberger“, erstmals zur „Prime Time“ (20.15 Uhr) das Finale um das BW-Bank-Hallenchampionat im Springen aus. Das Finale um den iWEST-Cup in der Dressur beginnt um 13 Uhr. Der Nachwuchs bekommt ebenfalls eine Plattform, etwa im NÜRNBERGER Burg-Pokal der Spring-Junioren (Mittwoch 15.15 Uhr) oder in der Dressur im Piaff-Förderpreis (Freitag 8 Uhr).
Großer Schauabend am Mittwoch mit attraktiven Showacts und dem Indoor-Derby
Mit der Auszeichnung von Fahrenheit TSF zum „Master-Hengst 2018“ (Reiterin Anja Plönzke) beginnt der Große Schauabend am Mittwoch (19.30 Uhr). Immer wieder zu Begeisterungsstürmen des Publikums reißt der Auftritt der „Silbernen Herde“ des Haupt- und Landgestüts Marbach hin. Der rumänische „Pferdeflüsterer“ Miron Bococi zeigt eine verblüffende Freiheitsdressur, Emilie Jumeaux (Frankreich) demonstriert mit und auf ihrem Pferd außergewöhnliche Voltigier- und Akrobatikelemente – ganz ohne Longenführer.
Mit einer Quadrille der etwas anderen Art tritt der Ponyhof Nieberle (Stöttwang) auf: Mehrere „Hexen“ im Traber-Sulky lenken ihre Ponys zu eindrucksvollen und flotten Bildern. Alte Bekannte sind die zünftigen Bayern der Oberländer Reitergruppe, die auf ihren gemütlichen Kaltblütern bereits mehrmals eine Ungarische Post, Schuhplattler, Quadrille oder Goaßlschnalzer zelebrierten. „Working Equitation“ fasst die alten europäischen Arbeitsreitweisen zusammen, die quasi die Ursprünge des Westernreitens sind, und die Pferdewirtschaftsmeisterin Miriam Wittmann (Ostermünchen) ist zweimalige Weltmeisterin im Trailparcours. Eine Überraschung ist zum Abschluss angekündigt: Beim Programmpunkt „Reiterspiele“ sollen Teilnehmer der STUTTGART GERMAN MASTERS einen Parcours auf Kaltblütern absolvieren.
Das Indoor-Derby der Vielseitigkeit in diesem Jahr mit modifiziertem Ablauf
Nur noch zwei Phasen hat erstmals die Vielseitigkeitsprüfung der Firma WALTER solar mit Ehrenpreis der Pferdesafari Reutlingen am Mittwoch um 21.35 Uhr. „Nach der ersten Phase mit 18 ausschließlich festen Hindernissen folgen für die bis dahin Fehlerfreien sechs abwerfbare Hindernisse in Phase 2“, erklärt Turnierleiter Kai Huttrop-Hage. Pro Abwurf bekommen die Teilnehmer hier dann, wie in einem Zeitspringen, vier Strafsekunden „aufgebrummt“. Rekordsieger (acht Erfolge) und „Titelverteidiger“ Michael Jung fehlt diesmal leider verletzt – der mehrmalige Olympiasieger, Welt- und Europameister brach sich Mitte Oktober bei einem Sturz die Schulter. So sind Vize-Weltmeister Padraig McCarthy (Irland) und die WM-Dritte und Mannschafts-Olympiasiegerin von 2008 und 2012, Ingrid Klimke, die 2012 in Stuttgart gewann, die großen Favoriten. Aber wer weiß: Vielleicht setzt sich ja auch ein Überraschungssieger durch, den im Moment noch keiner auf der Rechnung hat? Wie zum Beispiel 2006 die Schweizerin Tiziana Realini oder der Franzose Sidney Dufresne, der 2015 „ganz in Weiß“ die Konkurrenz düpierte.